Historischer Geschichtspfad Kluftern
Der historische Geschichtspfad Friedrichshafen – Kluftern wurde im April 2005 als Teil desOrtsrundwegs vorgestellt.
Der Geschichtspfad Kluftern ist ein Teil des Klufterner Ortsrundweges und Teil des historischen Geschichtspfads der Stadt Friedrichshafen. Informationen zum kompletten Geschichtspfad gibt es unter www.geschichtspfad.friedrichshafen.de.
Stationen des Geschichtspfad Kluftern sind z. B. das Schloss von Efrizweiler, die spätgotische Kapelle St. Agatha, der Bahnhof von Kluftern, die Kirche St. Gangolf oder das Bauernhaus Schmid in Lipbach. Entdecken Sie hier einige der wichtigsten geschichtlichen Gebäude in Kluftern.
Erstmals in seiner wechselvollen Geschichte wird Kluftern 764 in einer St. Galler Vertragsurkunde beschrieben. Eine Kopie der Urkunde hängt in Großformat an der Hauswand des Klufterner Rathauses.
Es lohnt, einen Blick in die Kirche St. Gangolf zu werfen, die in einmaliger Weise die Barockkirche und den modernen Kirchenbau in Form eines großen Zeltes in sich vereint. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Junker Wolfgang von Ratzenried, einem Nachkommen der Ravensburger Handelsfamilie Humpis, wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg die Kirche neu gebaut. Der Junker starb noch in den Kriegszeiten völlig verarmt im Efrizweiler Schloss. Die Kluftinger, dezimiert durch die Pest und Plünderungen der schwedischen Söldner, flüchteten über den See in die Schweiz und kamen erst nach Kriegsende 1648 wieder in ihre Heimat zurück.
Mit der französischen Revolution und der Neuordnung Europas durch Napoleon wurde das Oberschwäbische Kluftern badisch. Die freiheitsliebenden Klufterner schlossen sich in der Revolution 1848 ihrem Pfarrer Johann Baptist Uhlmann an. Ihre Forderungen waren: Bildung statt Bürgerkrieg, Unabhängigkeit der Kirche von der Staatsmacht und Hilfe für die verarmten Bauern und Handwerker. Der Pfarrer büßte sein Engagement für seine Gemeinde mit einer langjährigen Zuchthausstrafe.
Eines der schwersten Eisenbahnunglücke der deutschen Geschichte ereignete sich im Klufterner Teilort Lipbach. Am 21. Dezember 1939 um 22.19 Uhr stießen ein vollbesetzter Sonderzug Richtung Markdorf mit Ziel Weil am Rhein (bei Basel) mit einem Güterzug Richtung Friedrichshafen im Nebel frontal zusammen. 106 Menschen starben.
Die Geschichtstafeln am Ortsrundweg, aufgestellt an den Orten des Geschehens und weiterer Sehenswürdigkeiten, vermitteln viele interessante Details zur Klufterner Geschichte.
1972 stimmten die Kluftener Bürger für die Eingemeindung in das finanzstarke Friedrichshafen.
Kontakt
Gesamtkoordination Ortsrundweg & Führungen
Gunar Seitz
Koordinator Ortsrundweg
Hoher Weg 55
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